Heimatverein Langenorla:
Die große Frühlingswanderung über Pritschroda, 2010

 


Wandergruppe

Auf dem Farbenhof in Pritschroda

eine Schutzhütte schwerer Bauart

eine Schutzhütte leichter Bauart

im Würzbachgrund

Wüste-Kirche im Würzbachgrund

eine der 7 Quellen

Bürgermeister beim Brunnenkresse essen

Stärkung nach der Wanderung

Prost

am Radwanderweg nähe Schimmersburg
 

Fast dreißig erwartungsvolle Heimatfreunde trafen sich am 1. Mai am Bahnhof zur  nach Freienorla.
Durch Freienorla und hinauf - 150 m über der Orla - führte die erste Etappe über 2,5 km nach Pritschroda, ein ehemaliges Gehöft als Drei-Seiten-Hof, mitten im Wald. Hier gab uns die Eigentümerin, Frau Sabine Holz-Beltermann Erklärungen:
Im Jahre 1025 erwähnt eine Urkunde Pritschroda als Vorwerk der Kirche und der Grafen von Orlamünde. Der Hof war verantwortlich für die Instandhaltung der Brücken über Orla und Saale („Brückenholz“). Immer schwierig war die Wasserfrage, es gibt keine Quelle. Bis in die 1950er Jahre war Pritschroda ein landwirtschaftlicher Hof, über 900 Jahre gab es keine andere Nutzung. Erst in der DDR wurde es eine Jugendherberge, sogar noch über die Wende bis 1992, weil die Lage mitten im idyllischen Waldgebiet viele Erlebnisse möglich machte. Erst 1997 wurde Pritschroda privatisiert. Heute ist es ein Pferdehof, „Farbenkinderhof“ und mit Ferienangeboten mit 40 Betten…
„Sie sind auch eingeladen.“
Unsere Wanderung geht weiter über den nördlichen Feldweg um das große Plateau, bei trübem Wetter kurzzeitig mit einigen Tropfen. Wir biegen nach Osten ab, in den „Sandweg“ nach Hummelshain. Unser Forstkenner Gerald Schmidt erklärt uns die auffälligen hellen Plasteröhren, die im Wald aufgestellt sind: „Wuchshöhlen“ für Eichenpflänzchen, schützend und wuchsfördernd. Nach genau einem Kilometer ist der Weg zum Würzbachgrund gut ausgeschildert: rechts geht’s, an der Schutzhütte vorbei, 500 m hinunter zur Kirchruine Würzbach. Das Dorf ist bereits im 13. Jahrhundert aufgegeben, wurde Wüstung und geriet in Vergessenheit; erst 1860 haben Waldarbeiter die Kirchruine entdeckt. Der steinerne Altar mit Umfassungsmauern ist wieder hergestellt - heute genutzt für Waldgottesdienste an den Pfingstmontagen.
Einen halben Kilometer östlich, also Richtung Hummelshain, finden die Wanderer eine gut gefasste Quelle, die letzte der „Sieben Quellen“, - mit pikanter Brunnenkresse.
Die dritte Etappe führt nun schon zurück, 2,5 km bis zur Schimmersburg und weiter über die Orla zum Rastplatz beim Mordtal, am Radweg. Nach dreieinhalb Stunden und zehn Kilometern tut die Rast mit Rostbratwürsten und Getränken sehr gut.
Vielen Dank an Manfred Littig.
Mit dem Rückweg auf dem Radweg bis nach Langenorla sind es dann fast 13 km bis zum Bahnhof, eine schöne und mit fünf Stunden auch eine große 1.-Mai-Tour.  Erst eine Stunde später gab’s einen richtigen Regenschirm-Regen, da waren aber alle glücklicherweise schon zu Hause.
Dieter Böhme