Bronzeglocken für Langenorla werden am 1. April 2005 gegossen

Kirchgemeinde wird dabei sein - Gestaltung der Glocken steht fest 

  Von OTZ - Redakteurin Sandra Hoffmann 

Langenorla. Vor der Kirchgemeinde Langenorla liegt in Kürze ein ereignisreicher und historisch bedeutender Tag. Am l. April um 12.30 Uhr werden in der Kunstgießerei Lauchhammer die zwei großen Bronzeglocken gegossen, mit denen die Gemeinde ihr Kirchgeläut restaurieren möchte. Diesem wichtigen Akt möchten die Gläubigen beiwohnen und planen deshalb eine Fahrt in die südbrandenburgische Stadt. Bis zu 50 Personen können teilnehmen und sich dafür bis zum 18. März im Pfarramt Langenorla, ® 03647/41 44 07, anmelden. 

Es ist ein Traum der Kirchgemeinde, dass in ihrem Gotteshaus wieder vier aus Bronze gegossene Glocken die Gläubigen zum Gottesdienst rufen. Derzeit hängen im Glockenstuhl der Kirche zu Langenorla zwei kleine historische Bronze- und zwei große Eisenhartgussglocken, wobei die größere von beiden stillgelegt werden musste. 

Inzwischen ist entschieden, wie die neuen Glocken aussehen und klingen werden, berichtet Pfarrer Christoph Fuss. Die größere von beiden wird 440 Kilogramm wiegen und den Schlagton a' haben. Ihre Vorderseite ziert das Bildmotiv Simon Petrus mit Säge, auf der Rückseite trägt sie die Worte Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Verantwortung aus den beiden Petrusbriefen. 

Die Namen ihrer zwei Stifter werden auf dem Schlagring verewigt. Die zweite Glocke wird 230 Kilogramm wiegen und den Schlagton d" haben. Für ihre Vorderseite wurde das Bildmotiv Paulus mit Schriftrollen ausgewählt. Die drei Stichworte aus dem 1. Korintherbrief, Kapitel 13, Vers 13 Glaube, Hoffnung, Liebe werden auf ihrer Rückseite stehen. Der Name ihres Stifters soll ebenfalls auf dem Schlagring festgehalten werden. Die Gestaltungsmotive und -worte für die beiden Glocken liegen der Kunstgießerei Lauchhammer bereits vor. 

Die Glocken und ihre Montagekosten insgesamt gut 18 000 Euro. „Für die Installation benötigen wir noch rund 2000 Euro", sagt Christoph Fuss. Für weitere Spenden
(Evangelische Kirchgemeinde Langenorla, Kreissparkasse Saale-Orla, Bankleitzahl 83 05 05 05, Kontonummer 3 36 77)

ist die Kirchgemeinde deshalb dankbar.

 

Glockenguss in Lauchhammer für die Kirche Langenorla

Zwei neue Bronzeglocken für die Langenorlaer Kirche wurden am Freitag, dem 1. April, um 13:30 Uhr in Lauchhammer gegossen.
  

Für die 18 anwesenden Personen aus unserem Kirchspiel wurde der Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis. Nach der Andacht im Hof der Kunstgießerei, die Pfarrer Fuss gemeinsam mit Pfarrer Wegner (Halberstadt) und unseren Bläsern hielt, dauerte es nicht mehr lange, bis der Glockenguss unter großen Gefühlsregungen der 40 Menschen, die dabei waren, begann.

Es war äußerst spannend, als die 1159 o C heiße Glockenbronze (78 % Kupfer, 22 % Zinn) in die Glockenformen floss, die in der Erde vergraben werden. Solche Augenblicke erlebt man normalerweise nur einmal im Leben. Anschließend wurde uns die große und komplizierte Kunst des Glockengießens von mehreren Mitarbeitern ganz genau erklärt. Nach der Abkühlung und Säuberung unserer Glocken werden sie von Glockensachverständigen untersucht. Nur wenn sie zu 100 % gelungen sind, werden sie später in Langenorla geweiht und eingerichtet. Unser Vorhaben kostet 18.150,26 €. Die Kirchgemeinde Langenorla benötigt für die Installationskosten noch rund 1.500,00 €. Aus diesem Grund bitten wir alle Glockenliebhaber um eine Spende. Vielen Dank.

Unserer Bankverbindung: Ev. Kirchgemeinde Langenorla, Kreissparkasse Saale-Orla (BLZ 83050505, Konto 33677).

Neue Glocken im Turm

Seit Montag, den 20.Juni 2005, sind die neuen Bronzeglocken der Kirche zu (Alt-) Langenorla im Turm.
Mit einem Autokran wurden die Glocken in luftige Höhe gehoben.
 

Bilder und Text aus der OTZ  vom 21.06.2005


Bronzeglocken der Kirche Langenorla rasch gehoben

Vollständiges Geläut im Festgottesdienst am Samstag erstmals zu hören
Von OTZ-Redakteurin Sandra Hoffmann Langenorla.

Zügig und mit routinierten Griffen durchschlauft Mirko Lieschke, Monteur bei der Heidenauer Glockenläute- und Elektroanlagen GmbH, die Krone der kleinen Bronzeglocke. Sie steht hinter der östlichen Friedhofsmauer auf einem Hänger, ist mit Tannengrün und roten Bändern geschmückt und sie glänzt in der Sonne. Wenig später hebt sie sich langsam, schwenkt am Haken des Kranes nach links und bleibt etwa einen Meter über dem Boden schweben. Mit einem Holzklotz stößt Karl-Heinz Dietrich, Kirchenältester der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Langenorla, gegen die Glocke. Aufmerksam lauscht die anwesende Gemeinde dem Klang, der sich entfaltet und lange nachhallt. Mehrere Male kommt die Gemeinde in diesen Genuss. Dann nimmt die Glocke in einem großen Bogen ihren Weg hinauf auf den Dachboden des Langenorlaer Gotteshauses.

In nur 90 Minuten sind gestern Vormittag im Beisein zahlreicher kleiner und großer Interessenten die beiden neuen Bronzeglocken für die Kirche zu Langenorla gehoben worden. "Das geht nicht immer so schnell", sagt Mirko Lieschke. "Aber hier war alles gut vorbereitet", lobt er. Die geöffnete Schallluke war groß genug, um die Glocken problemlos zum Glockenstuhl zu bringen. Die Bohlen des Dachstuhls waren gut abgesichert und besonders hilfreich sei das Gerüst gewesen, das ein Heraustreten aus der Schallluke ermöglichte, sagt Mirko Lieschke.

Seit ihrer Ankunft in Langenorla am 13. Mai und nach ihrer Weihe am 28. Mai standen die beiden neuen Bronzeglocken bei Familie Klaus Anske, konnten hier sogar besichtigt werden. Die Schmuckstücke ersetzen die beiden Eisenhartgussglocken aus dem Jahre 1922, die der Ersatz für die zwei im Ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Bronzeglocken waren. An ihnen nagte nun nach gut acht Jahrzehnten der Zahn der Zeit, so dass die größere der beiden Eisenhartgussglocken bereits still gelegt werden musste. Sie wurde jetzt aus dem Glockenstuhl montiert und gestern vom Dachboden herunter gelassen. Neben der Gedenktafel für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges wird sie in der Kirche einen neuen Platz bekommen, sagt Pfarrer Christoph Fuss. Die kleinere Eisenhartgussglocke bleibt hängen. Auf sie wird noch der Magnetschlaghammer der Turmuhr schlagen, hieß es.

Bis zum Mittwoch werden die zwei Monteure der Heidenauer Glockenläute- und Elektroanlagen GmbH, Mirko Lieschke und Ronny Möllenbrock, die Joche an die neuen Bronzeglocken anpassen. Für die größere Glocke hat die Firma ein neues Joch gefertigt, für die kleinere ein in Langenorla vorhandenes Joch aufgearbeitet. Danach werden die Glocken aufgehangen und die in der Kunstgießerei Lauchhammer geschmiedeten Klöppel montiert.

Das dann wieder vollständige Vierergeläut aus Bronzeglocken wird erstmals im Festgottesdienst am Sonnabend, 25. Juni, zu hören sein. Dazu sind alle Gläubigen und Interessierten 16 Uhr in die Kirche zu Langenorla herzlich willkommen. Die Predigt hält Oberkirchenrat Hans Mikosch aus Gera. Anschließend wird zu einem Gemeindefest in den Pfarrgarten eingeladen.

Pfarrer Christoph Fuss und der Gemeindekirchenrat bedanken sich schon jetzt bei allen Sponsoren, Spendern und Helfern, im Speziellen bei Martin Schweinitz und der ortsansässigen Udipan GmbH.