Der Halloween-Brauch liegt
wahrscheinlich 2500 Jahre in der Eisenzeit und stammt
ursprünglich aus dem keltischen Raum. In der Nacht des 11. Vollmondes eines
Jahres, also etwa vom 31. Oktober auf den 1.
November, verabschiedeten sich die Druiden vom Sommer - der Jahreszeit der Göttin-
und feierten die Herrschaft des Todesfürsten Samhain, der während des Winters
regiert. Im keltischen Kalender symbolisiert dieser Tag den Jahreswechsel.
Obwohl dieser Brauch noch aus den Zeiten vor Christus stammt, wurde er auch noch
bis in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung exzessiv zelebriert. Da in
dieser Nacht nach keltischem Glauben das Leben (der Sommer) die Herrschaft für
ein halbes Jahr an den Tod (den Winter) abgibt, glaubte man, daß es ein
besonders günstiger Moment wäre, damit sich die Toten unter die Lebenden
mischen können. Man glaubte, daß sich die Toten sich für ein Jahr lang den Körper
eines Lebenden suchen. Daher wurden Ihnen Opfer gebracht, damit sie nicht den
eigenen Körper auswählten.
Außerdem glaubte man,
dass die Trennwand zwischen der Welt der Toten und der Lebenden an diesem Abend
besonders dünn ist und man daher besonders einfach mit den Toten in Kontakt
treten kann. Um diesen Kontakt besonders einfach herstellen zu können, wurde
gefeiert und den Toten allerlei Leckereien angeboten, auf dass sie gerne und für
kurze Zeit auf die Erde zurück kehren sollten. So wollte man auch nach dem Tod
von Verwandten den Kontakt zu ihnen aufrecht erhalten. Mit dem Licht wiesen sie
den Geistern der Verstorbenen den Weg.
Es war ein großes Fest, mit Lagerfeuer und Festmahl. Aufgrund des
Jahreswechsels wurde meditiert und Voraussagungen für das nächste Jahr
gemacht: Es ging um Krieg, Frieden, Politik, Ernten und Krankheiten. Den Göttern
wurden Opfer dargebracht, um sie möglichst gnädig zu stimmen.
Die Iren haben diesen Brauch etwas abgewandelt. Sie haben sich in dieser Nacht möglichst schrecklich angezogen und verkleidet, damit die Toten und Geister an Ihnen vorbeigehen und sie nicht als Lebende erkennen. Die Masken und Verkleidungen dienten zur Abschreckung. Irische Auswanderer brachten das den Brauch im 19.Jahrhundert nach Amerika und Kanada.
Mittlerweile ist Allerheiligen ein christlicher Brauch geworden. Bis dahin war es allerdings ein langer harter Kampf. Die Menschen waren zwar relativ leicht davon zu überzeugen, die damals neue Religion, das Christentum, anzunehmen, allerdings haben Sie oft an Ihren alten heidnischen Bräuchen und Traditionen festgehalten. Um die Gäubigen vor Sünden zu bewahren wurden die alten Bräuche einfach christianisiert.
Im Jahre 837 verfügte Papst Gregor IV, dass an Samhain ebenfalls Tote geehrt werden sollten. So setzte man für den 1. November Allerheiligen an und am darauf folgenden Tag Allerseelen. Dies hatte zur Konsequenz, dass sich die einfachen Menschen nicht umstellen mussten und man sagen konnte, man habe erfolgreich die heidnischen Bräuche bekämpft.
Gerade im keltischen Raum ließ sich allerdings die Feier im ursprünglichen - heidnischen - Sinne nicht vertreiben. Im 16. Jahrhundert entstand der eigentliche Name Halloween. Die protestantische Kirche führte den Namen All Hallowed Evening ein. Bis zu diesem Zeitpunkt war die eigentliche Halloween-Nacht noch nicht christlich aber durch diese spezielle Betitelung war der Brauch endgueltig christianisiert.
In Amerika kehrte man zum alten Brauchtum von Halloween zurück. Das Fest wurde modernisiert und mit der Zeit hat es seine jetzige Form angenommen: ein herzlich wenig christliches Fest, bei dem sehr vielen heidnischen Bräuchen gefrönt wird. Kinder ziehen verkleidet durch die Strassen und Klingen an den Häusern, um um Süßigkeiten zu bitten. Hierbei wird der typische Spruch: "Trick or Treats" (Streiche oder Süßes) gerufen. Entsprechend dem Spruch werden den Kindern unterschiedlichste Süßigkeiten zugesteckt, falls nicht wird den Hausbesitzern ein Streich gespielt.